Adyen - mit Online-Zahlungsverkehr zur Digitalisierung


Adyen möchte den Zahlungsverkehr den Banken „entreissen“. Pieter van der Does, CEO des niederländischen Unternehmens, hat deutlich gemacht, dass er absolut entschlossen ist, dies zu erreichen. Derzeit sind die Zahlen von Adyen sehr vielversprechend. Adyen wurde 2006 gegründet und fährt seit 2011 Gewinne ein. Im Jahr 2015 wurde erstmalig ein Transaktionsvolumen von 50 Milliarden USD erreicht und die Tendenz ist steigend.
Mit der Technologie von Adyen können weltweit Zahlungen von Kunden beim Kauf eines Produkts oder beim Abschluss eines Abonnements getätigt werden. Dies betrifft sowohl die elektronischen und mobilen Zahlungsmöglichkeiten, wie auch die Zahlungen am Point-Of-Sale. Dem Kunden stehen verschiedene Zahlungsinstrumente zur Verfügung, zu denen Kreditkarten, Debitkarten, Überweisungen oder Echtzeitzahlungen (über Onlinebanking) gehören. Die Zahlungen erfolgen über sichere Kanäle, die Daten der Zahlungskarte des Kunden werden dabei im Browser des Käufers verschlüsselt.

Die Onlinekartenzahlung erfolgt über sechs Schritte, die in der folgenden Grafik beschrieben sind:

Quelle: adyen.com

Im April 2017 erhielt das Unternehmen eine Banklizenz und hat seither das Recht Zahlungen abzuwickeln, ohne dabei als Bank in Erscheinung zu treten. Dadurch ist auch eine Vergabe von Kontonummern an die Kunden möglich. Adyen ist es somit möglich, seine Produkte und Dienstleistungen auszubauen, um dadurch zusätzliche Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig sichert sich das Unternehmen seine Unabhängigkeit im Hinblick auf Finanzinstitute. Das angestrebte Ziel dieser Lizenz ist es, den Kunden eine Möglichkeit zu bieten, Zahlungen mit einer kürzeren Zahlungsfrist zu tätigen, diese schneller zu verarbeiten (faster settlement time), die Automatisierung und Stabilität zu fördern und an Flexibilität zu gewinnen. Adyen verschafft sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil. Nichtsdestotrotz versteht sich das Unternehmen nicht als Bank, sondern als Zahlungsdienstleister.

Adyen passt sich sowohl den nationalen als auch den internationalen Zahlungsverfahren an. Dadurch konnte Adyen Partnerschaften mit den Plattformen für mobile Zahlung und Onlinezahlung Alipay und WeChat schliessen. Diese Allianzen steigern die Attraktivität und Popularität im chinesischen Kundensegment. Ausserdem können durch diese Partnerschaften Benutzer von Alipay und WeChat in Europa auf die gleiche Weise bezahlen, wie sie es derzeit in China tun. Dort sind Zahlungskarten nicht so weit verbreitet wie in Europa.

Zu den Kunden von Adyen gehören Uber, Spotify, Netflix, LinkedIn, die Fluggesellschaften KLM und EasyJet. Zu den Investoren gehört Iconiq Capital, welches Family Offices des Silicon Valley verwaltet, wie etwa das von Mark Zuckerberg oder Jack Dorsey. Adyen besitzt somit eine unbestreitbare Referenz, die dabei hilft, ein internationales Netzwerk zu pflegen und auszuweiten.
Nicht zuletzt trägt Adyen zum Wachstum seiner Kunden bei, die im digitalen Sektor tätig sind. Transaktionen, die über Mobiltelefone erfolgen, werden einfacher und schneller. Darüber hinaus gibt es ein integriertes System, das ein Risikomanagement gegen potentielle Betrüger bereitstellt. Erreicht wird dies, indem mithilfe eines Datenalgorithmus Betrugsversuche zunächst identifiziert und anschliessend unterbunden werden. Die Plattform fungiert somit als Zahlungsgateway (Payment Gateway), Zahlungsdienstleister und bietet zudem ein Risikomanagement.

Abschliessend lässt sich festhalten, dass Adyen die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs vorantreibt und motiviert ist, den etablierten Playern den Kampf anzusagen. Es wird interessant sein die Entwicklung von Adyen, im Hinblick auf die Veränderungen, die durch Digitalisierung im Zahlungsverkehrsbereich entstehen werden, weiter zu verfolgen.

Für Sie gebloggt hat Mélanie Unver

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